Initiative Schulen der Zukunft

Die Initiative setzt sich für eine lebensnahe, dem Wesen von Kindern und Jugendlichen entsprechende Bildung im deutschsprachigen Raum ein. Diese orientiert sich an der Natur des Menschen und den Gesetzmässigkeiten des Lebendigen in ihm. Gelingt dies, zeigt sich das Lernen vom Kindergarten bis in die Berufsschulen und Gymnasien als lustvoller, freudiger Prozess und die Beteiligten erleben sich als wertvoll, fühlen sich in ihrer Gemeinschaft aufgehoben und können dadurch ihre Potentiale besser entfalten. 

 

Menschen in solchen Einrichtungen leben in würdevollen, die Integrität des Gegenübers achtenden Beziehungen und sind aktive Gestalter ihres Lernens und Lehrens. Sie müssen nicht durch Belohnungs- oder Bestrafungssysteme angetrieben werden, sondern sind durch den Zugang zu ihren inneren Impulsen und durch äussere Anregungen inspiriert und möchten sich auszudrücken und eigenaktiv tätig sein. 

 

Die Initiative Schulen der Zukunft steht entwicklungsbereiten Bildungseinrichtungen auf diesem Weg zur Seite. Am Wegrand sucht und sammelt sie Projekte, bei denen Bildung in diesem Sinne gelingt und modellhaft für andere Bildungseinrichtungen steht.

 

Potenzialentfaltung

Folgende Erfahrungsbereiche für Schülerinnen und Schüler sind hilfreich, damit Potentialentfaltung an Bildungseinrichtungen möglich wird:

 

• eine hohe Beziehungskompetenz der Lehrpersonen, sodass die Würde und Integrität aller beteiligten Menschen  geachtet und geschützt wird.


• eine Kultur, welche stärkenorientiert ist, Lernen mit Freude und Begeisterung stattfinden kann und die Erkenntnisse der Hirnforschung berücksichtigt, so dass die Neugierde und die Lust am Lernen erhalten bleibt. Die Bildungseinrichtungen berücksichtigen die natürliche individuelle Spanne in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, so dass die Heterogenität bei der Gestaltung der Lernstrukturen berücksichtigt wird.

 

• die Befriedigung primärer Lebensbedürfnisse und Gelegenheiten, sich als Teil der Natur und einer  Gemeinschaft wahr zu nehmen. Wenn Kinder und Jugendliche sich aufgehoben und für eine Gemeinschaft wertvoll erleben, entstehen weniger kompensatorische Sekundärbedürfnisse.
 
• das Raumbieten für eigene Interessen und Begabungen von Kindern und Jugendlichen und durch das Fördern der Eigenaktivität und Selbstwirksamkeit, sodass sie statt zu Befehlsempfängern, zu Gestaltern ihres Lernens und Lebens werden.

Mit konkreten Projekten an Schulen sollen diesen Haltungen und Werte sichtbar werden, so dass Kinder, Jugendliche und Lernbegleiter an ihren Bildungseinrichtungen Potentialentfaltung erleben können und gelingende Bildung Realität wird.

 

Rahmenbedingungen verbessern

Schulen können ihr Kerngeschäft - Potentialentfaltung ermöglichen - leichter umsetzen, wenn die Rahmenbedingungen dazu stimmen. 

 

• Kein noch so gutes Bildungskonzept ist wirksam, solange nicht alle beteiligten Menschen und Aspekte miteinbezogen sind, die auf das Gelingen Einfluss haben. Besonders wichtig ist es deshalb Systeme und Netzwerke, in die eine Bildungseinrichtung eingebettet sind, mit einzubeziehen.

 

• Genau so wie auf der Ebene von Lernenden und Lehrenden der Beziehungskultur entscheidende Bedeutung zukommt, ist in einer Bildungseinrichtung die Führungskultur zentral. Supportive Leadership ist die potenzialentfaltende Führungskultur, respektive die würdevolle Form der Beziehung zwischen Vorgesetzten und ihren Mitarbeitern.

 

• Jede Betriebsorganisation muss sinnvoll und für ihren Zweck dienlich strukturiert sein. Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten helfen, dass organisatorische und administrative Abläufe reibungslos und effizient stattfinden und so Raum für pädagogische Arbeit und Beziehungszeit grösser werden. 

 

• Noch vor wenigen Jahrzehnten war die Übereinstimmung darüber, wie eine gute Schule aussieht gross. Heute habe die meisten Schulen ein eigenes Profil und die Ausrichtungen und Philosophien können sehr unterschiedlich sein. So ist es zu einer neuen Aufgabe jeder Bildungseinrichtung geworden, sich nach aussen zu erklären und sich ein gutes Image aufzubauen und für die Finanzen zu sorgen, um eine Pädagogik einer gelingenden Bildung betreiben zu können.